Joseph Weizenbaum
 
 
Raymond Kurzweil
 
 
Hiroshi Ishiguro
 
 
Minoru Asada
 
 
Giorgio Metta
 
 
Neil Gershenfeld
 
 
Hans-Joachim Wünsche
 
 
Joel Moses

Protagonisten

Joseph Weizenbaum
Geboren 1923 in Berlin. 1936 Flucht vor den Nazis nach Detroit, USA. Studium der Mathematik, ab 1948 befasst mit dem Bau von Computern. Tätigkeit in der Industrie, u.a. für General Electric und Bendix Aviation. 1963 Ruf ans Massachusetts Institute of Technology (MIT), von 1970 bis 1988 dort Professor für Computer Science. 1966 Veröffentlichung des Spracherkennungsprogramms ELIZA, das als Meilenstein der künstlichen Intelligenz gilt. Daraus folgend Beschäftigung mit gesellschaftlichen Auswirkungen seiner Arbeit. 1975 Veröffentlichung des Buchs „Computer Power and Human Reason“ (deutscher Titel: „Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“), eine scharfe Kritik an der grenzenlosen Wissenschaftsgläubigkeit. Ab 1996 wieder in Berlin. Vorstandsmitglied des "Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V.", Ehrendoktor der Universitäten Bremen und Hamburg, Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates am Institute of Electronic Business, Ehrenmitglied der Gesellschaft für Informatik. Gestorben 2008 in Berlin.

Raymond Kurzweil
Studium der Informatik und Literatur am MIT. Erfolgreicher Erfinder und Unternehmer, prominenter Futurist und Verfechter der Idee von künstlicher Intelligenz. Mitbegründer der „Singularity University“ im Silicon Valley, wo Zukunftsfragen der Menschheit vor dem Hintergrund des Potenzials zukünftiger Technologien untersucht werden. Berater der US-Regierung in Fragen der nationalen Verteidigung. Ehrung durch Bill Clinton mit der „National Medal of Technology“. Bestsellerautor, u.a. „The Age of Spiritual Machines“ und „The Singularity is Near“. Das amerikanische Wirtschaftmagazin „Inc.“ nennt ihn den „rechtmäßigen Erben von Thomas Edison.“

Hiroshi Ishiguro
Professor der Universität Osaka (Intelligent Robotics Laboratory). Experimentiert in Osaka und am ATR-Institut in Kyoto mit lebensechten Robotern. Erscheinung und Verhalten der Maschinen sollen den Menschen perfekt imitieren, damit die Roboter problemlos als Partner bei der Kranken- und Seniorenpflege, als Spielkamerad im Kinderzimmer oder als Putzhilfe im Haushalt akzeptiert werden. Sein Roboter-Alter-Ego „Geminoid“ war die große Attraktion auf der Ars Electronica 2009 in Linz. CNN zählt ihn zu den „acht weltweit wegweisenden Wissenschaftlern, die unser Leben verändern werden.“

Minoru Asada
Professor der Universität Osaka, Mitbegründer des RoboCup, einer jährlich stattfindenden Weltmeisterschaft im Roboterfußball. Ziel der RoboCup Federation ist, bis 2050 ein Team von vollautonomen Robotern zu entwickeln, die gegen den amtierenden menschlichen FIFA-Weltmeister spielen und gewinnen können. Leitet in Osaka das Robotcity-Projekt, bei dem bis 2011 im Stadtzentrum ein Areal von 24 Hektar für die Coexistenz von Menschen und Robotern optimiert werden soll. Auf dem Gelände soll unter anderem die Sicherheitszertifizierung für Haushaltsroboter vor deren Markteinführung erfolgen.

Giorgio Metta
Professor der Universität Genua, Leiter des Projekts „iCub“ am 2006 gegründeten Italian Institute of Technology. Ziel des aus sieben europäischen Universitäten bestehenden "iCub"-Konsortiums ist die Herstellung eines lernfähigen Roboters, der die Gestalt eines etwa 3-jährigen Kindes hat. Seine wissenschaftliche Arbeit ist von der Science-Fiction Literatur inspiriert. Arbeitet bei der Entwicklung künstlicher intelligenter Systeme eng mit Neurowissenschaftlern, Entwicklungs-Psychologen und Wissenschaftlern verschiedener anderer Disziplinen zusammen.

Neil Gershenfeld
Professor am MIT, Leiter des "Center for Bits and Atoms", das dem berühmten MIT-Media Lab angegliedert ist. Betreibt dort interdisziplinäre Forschung auf den Gebieten Physik, Chemie, Informatik, Quanteninformatik sowie Nanotechnologie. Beschäftigt sich mit „personal fabrication“, dabei sollen in Zukunft Produkte jeglicher Art unter Verwendung neuer Werkstoffe und so genannter 3-D-Drucker individuell und dezentral hergestellt werden können. Buchveröffentlichungen: „When Things Start to Think“ und "Fab: The Coming Revolution on Your Desktop - from Personal Computers to Personal Fabrication."

Hans-Joachim Wünsche
Professor am Institut für Technik autonomer Systeme der Universität der Bundeswehr München, wo bereits 1982 mit der Entwicklung autonomer Fahrzeuge begonnen wurde. Gemeinsam mit der Universität Karlsruhe hat sein Team erfolgreich an der Urban Challenge der DARPA (Forschungsabteilung des Pentagon), einem Wettbewerb für Roboterfahrzeuge, teilgenommen. Bekleidete vor seiner wissenschaftlichen Karriere leitende Funktionen bei EADS und Pentair Inc.

Joel Moses
Israelisch-amerikanischer Computerwissenschaftler, Instituts-Professor am MIT. Entwickelte unter anderem das Macsyma-Programm und beschäftigt sich seit den 60er Jahren mit Spracherkennung und künstlicher Intelligenz. War mehrere Jahre Verwaltungsdirektor des MIT. Sein Doktorvater war Joseph Weizenbaum. Ihre Beziehung kühlte ab, als Weizenbaum Anfang der 1970er Jahre seine kritische und von ethisch-moralischen Werten geprägte Haltung gegenüber der grenzenlosen Wissenschaftsgläubigkeit entwickelte.